
Natascha Wodin weiß über ihre Mutter, die als ukrainische Zwangsarbeiterin im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland kam, nur, dass sie aus Mariupol stammte. Als sie, die Tochter, zehn Jahre alt war, hatte die Mutter sich das Leben genommen. Sie wollte nicht in das nun sowjetische Mariupol zurück, fühlte sich in Deutschland als Staatenlose aber unerwünscht und ausgegrenzt. Wer war ihre Mutter? Im Alter macht sich Wodin auf Spurensuche, erfährt, dass ihre Mutter aus einer wohlhabenden ukrainisch-italienischen Familie in Mariupol stammte, die unter sowjetischer Herrschaft in den 30er Jahren starken Repressionen ausgesetzt war. Am Beispiel dieses Lebensschicksals lässt Wodin ein Bild von der bis heute schwierigen ukrainisch-deutschen Geschichte entstehen.